Im Hinblick auf die hohe Anzahl von Teilnehmern mit Pedelecs bzw. e-bikes hat der Verkehrsverein dieses Jahr die 1. e-bike – Radtour angeboten.
Am Sonntag, den 18. Juli 2021, konnte Petra Aumann ca. 35 Teilnehmer im Burggarten begrüßen. Zwei Teilnehmer wagten es ohne Unterstützung mitzuradeln.
Die Tour war 43 km lang und nur für geübte Radler geeignet. Es wurde überwiegend auf befestigten Wald- und Feldwegen gefahren. Die Steigungen waren aufgrund der Motorunterstützung kein
Problem.
Die Tour führte am Wasserhäuschen vorbei zum Elmensee und weiter zu hohen Eiche. Danach ging es über Winnen in Richtung Ilschhausen, an der Gaststätte „Schwarzen Mann“ vorbei zum Hofgut Fortbach.
Weiter führte die Tour auf dem Radweg durch den Ebsdorfergrund nach Wittelsberg. Dort wurde an der Wittelsberger Warte ein kurzer Stop eingelegt, bevor es weiter nach Rauischholzhausen zum Schloß
ging.
Durch den Schloßpark fuhr man dann weiter, um die Steigung durch den Wald Richtung Höingen in Angriff zu nehmen. Im Wald wurden dann verschiedene Oasen des Roßberger Erlebnisweges angefahren. Wer
kennt die Röderburg oder die Oase der Zeit ?
Danach rollte die Gruppe nach Roßberg und dann durch den Wald zurück in den Burggarten in Londorf. Dort hat man die Tour bei kühlen Getränken ausklingen lassen.
Trotz der vielen Teilnehmer verlief die Tour reibungslos und sehr harmonisch.
Unterwegs gab es wieder verschiedene Informationen zu den einzelnen Stops.
Der See wurde Ende der 1960er Jahre künstlich angelegt. Vorher war hier ein Sumpfgebiet, weil Wasser aus dem Wald in die Wiese reindrückte.
Aktuell wird er vom Angelsportverein Allendorf/Lumda 1978 genutzt und gepflegt. Der See gilt als fischreich. Es kommen sämtliche wichtige mitteleuropäische Fischarten wie Graskarpfen,
Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie und Zander vor und ist somit für Fried- und Raubfischangler interessant. Gastangler können für dieses Gewässer Angelkarten erwerben.
Der Hof Fortbach wurde erstmals 1375 als Hof am "Fordbechir-Weg" genannt. Bis zum 16. Jahrhundert gehörte es zum Kloster Hachborn. Danach ging es in Privatbesitz über. In dem landwirtschaftlichen Gut gab es früher auch eine Gastwirtschaft, wo man die Hauseigenen Schnäpse ausreichend kosten konnte. Ob aktuell die Brennerei hier betrieben wird oder ob diese auch mit der Firma „Hessische Spezialitätenbrennerei Behlen GmbH“ nach Wenkbach umgezogen ist, weiß ich nicht. Dort werden aber immer noch die Fortbacher Liköre und Schnäpse angeboten.
Die Wittelsberger Warte ist das Wappensymbol der Gemeinde Ebsdorfergrund. Errichtet ist sie auf einem weithin sichtbaren Basalt- und Tuffkegel, der schon in vorgeschichtlicher Zeit eine
Kultstätte gewesen sein soll.
Im frühen Mittelalter hatten eine Vielzahl von Adelsfamilien, das Erzbistum Mainz, aber auch der Deutsche Orden Besitzrechte in Wittelsberg. Das Dorf lag Jahrhunderte an der vielfach umkämpften
Grenze zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Erzbistum Mainz.
Daher wurde auch 1431 die Wittelsberger Warte – der Turm auf dem Basaltkegel – als Vorposten der hessischen Landgrafen gegen die mainzerische Amöneburg erbaut.
Der Turm diente auch der Überwachung der damaligen Handelsstraße „Die Langen Hessen“.
Die Wittelsberger Kirche, 1844 errichtet, bietet zusammen mit dem Wartturm das Bild einer aus der Ebene aufsteigenden Ritterburg und ist durch eine sehenswerte Allee mit dem Dorf verbunden.
Schloss Rauischholzhausen, ursprünglich Neu Potsdam genannt, ist ein schlossartiger Herrensitz. Es wird von der Justus-Liebig-Universität Gießen verwaltet, die es als Tagungsstätte nutzt. Das
Schloss ist vom 32 Hektar großen Park umgeben, einem Englischen Landschaftsgarten, der zusammen mit dem Bau des Schlosses in den Jahren 1871 bis 1876 angelegt wurde.
1873 kaufte der später geadelte Industrielle und Legationssekretär Ferdinan Sturm (1843-1925) das Gelände mit Wiesen- und Waldgebieten auf. Er war als Teilhaber der Gebürer Stumm zu großem
Wohlstand gekommen und ließ im Wettbewerb mit seinen Brüdern, die gleichfalls prächtige Schlösser erbauen ließen, die Parkanlage und das Schloss anlegen. Das Schloss erhielt den Namen „Neu
Potsdam“. Mit der Planung des Schlosses war der Architekt Carl Schäfer beauftragt. Der Park wurde von Heinrich Siesmayer, dem Schöpfer des Frankfurter Palmengartens, gestaltet.
Seit 1949 ist das Schloss Tagungs- und Fortbildungsstätte der Justus-Liebig-Universität Gießen. Außerdem ist dort das Hessische Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und
Naturschutz – Bildungsseminar Rauischholzhausen untergebracht.
Der Roßberger Erlebnisweg (ca. 5,6 km) unterteilt sich in 6 verschiedene Oasen, an deren Standpunkt der Besucher die Gelegenheit bekommt, die Gegebenheiten der sich darbietenden Natur mit allen
Sinnen zu erfassen. Ihre Themen sind Begegnung, Vielfalt, Landschaft, Sinne, Zeit und Besinnung. Schautafeln mit wertvollen Informationen, Spiel- und Erlebniselemente laden thematisch an jeder
Oase Groß und Klein zum Verweilen ein.
Wir kommen an 4 Oasen vorbei, wobei wir nicht an jeder Halt machen wollen.
Mittelalterliche Spuren können Sie an der Oase der Zeit entdecken. Das archäologische Bodendenkmal der Röderburg ist gut erkennbar und hebt sich heute deutlich von der Umgebung ab. Neben
Informationstafeln inszenieren Throne und Holzpferde einen ritterlichen Turnierplatz.
Es handelt sind um Burgwüstung mit den Merkmalen einer einst mit Graben und Wall befestigen Mottenanlage. Der Burghügel hat einen Durchmesser von etwa 20 m und war von einem Wassergraben
(Breite ca. 14m) umfasst. Umgeben wurde der Wassergraben kreisförmig zu drei Vierteln von einem Wall, der aber im Nordwesten der Anlage fehlt.
Eine urkundliche Erwähnung der Burggründung wurde bislang nicht gefunden. Aufgrund archäologischer Funde wird die Burg in die Zeit zwischen dem 13. bis 15. Jahrhundert datiert. Bestätigt wurde
dies durch Funde im „Roda“ oder „Rode“ genannten, unmittelbar westlich gelegenen ehemaligen Ort. Allerdings findet sich eine urkundliche Erwähnung von „Roda“ von 750/79, was, falls sich die
Identität nachweisen ließe, auf ein höheres Alter hindeuten könnte. Daher der Name Röderburg
Im 19. Jh. wurden die restliche Mauer abgebaut und zum Straßenbau verwandt.
Die Oase der Sinne verbindet Walderlebnis mit purer Entspannung. In der schwingenden Traumliege verliert sich der Blick in den wogenden Baumwipfeln. Der naturnahe Buchenwald offenbart sich als Lebens- und Rückzugsraum für viele Tiere und Pflanzen.
Genießen Sie den Ausblick über die Mittelgebirgslandschaft um Roßberg. Auf der Landschaftsschaukel am Waldrand auf dem Hattenberg, einem aus Basalt bestehenden Ausläufer des Vorderen Vogelsberges, können Sie die Seele baumeln lassen.
Ausgangspunkt des Rundweges ist die Oase der Begegnung am Dorfgemeinschaftshaus. Hier, ganz nah an der Zwester Ohm, bieten Ruhe- und Spielbereiche gemeinsame Beschäftigungen und Treffpunkte für Jung und Alt.